Dienstag, 4. Dezember 2012

Netzwerkpflege in Cotonou und Kulturgeschichte


3. Dezember 2012

Für den frühen Morgen hat uns unser Botschafter Herr Neumann einen Termin beim Minister für Bildung vereinbart. In einer sehr interessanten Unterhaltung erfahren wir viel über die politischen Wege was den Schulbau in Benin betrifft. Durch diese Besuche wird „Sulzbach hilft Benin“ in Benin immer bekannter als NGO.


Am Nachmittag steht die Kulturgeschichte Benins im Vordergrund. Auf der Fahrt nach Ouidah sehen wir wie viele Fischer ihre Netze einholen. Das ist Spektakel dieser schweißtreibenden Arbeit lassen wir uns entgehen, und helfen einigen Fischern beim Einholen der Netze.

Wir besuchen Ouidah. Die Stadt bietet vor allem kulturgeschichtlich viele Sehenswürdigkeiten. Wir besuchen das historische Museum im nachgebauten portugiesischen Fort, die Sklavenroute und am Strand die „Porte den Non Retour“ sowie den „Place Cha Cha“, der mit finanzieller Unterstützung der KfW wieder in Stand gesetzt wurde. Wenn man in Ouidah ist darf natürlich nicht der Besuch des Voodoo Pythontempels fehlen.


Am Abend sind wir zum Solidaritätskonzert der Deutschen Botschaft im Garten der Residenz des Botschafters eingeladen. Anlässlich des internationalen Tages behinderter Menschen gab ein Basketballspiel von Rollstuhlfahren und ein kurzweiliges Musikproramm mit bekannten beninischen Künstlern.

4. Dezember 2012

Sehr kurzfristig konnte Herr Neumann für „Sulzbach hilft Benin“ auch einen Gesprächstermin beim Gesundheitsministerium vereinbaren. Bei einem sehr konstruktiven Gespräch mit dem DAC (Directeur Administratif et Commercial), der selbst schon als Arzt im Krankenhaus in Bassila gearbeitet hat, und dem Generalsekretär wurde seitens des Ministeriums versichert, dass der Ärztemangel in Bassila mit hoher Priorität bearbeitet wird.






Samstag, 1. Dezember 2012

Retrospektive und Kulturabend


Die Woche in Bassila geht zu Ende. Der Generalsekretär des Bürgermeisters fasst am Morgen in einem Bericht die Tätigkeiten der Delegation vor dem Gemeinderat zusammen. Die Erfahrungen der Woche werden reflektiert und die Ereignisse sowie Ergebnisse werden somit dokumentiert.
Vor dem Bürgermeisteramt und dem Versammlungsraum warten schon die Waisenkinder, um sich mit uns zu treffen. Von „Sulzbach hilft Benin“ werden derzeit über 80 Waisenkinder monatlich unterstützt. Damit gehen die Pflegeeltern die Verpflichtung ein, dass die Waisenkinder die Schule besuchen.
Die Kinder haben Musik-, Tanzvorträge und Theaterstücke eingeübt. In den Theaterstücken wird die Waisenkindersituation nachgespielt: der Beuch bei den Soziologen, die sie anschließend in das Waisenkinderprojekt mitaufnehmen, der damit ermöglichte Schulbesuch und schließlich das Treffen mit den deutschen Paten, um sich zu bedanken. Das ganze berührt unsere Herzen sehr. Eines ist noch sehr beeindruckend, dass der beste Schüler aus allen Schulen von Bassila eines dieser Kinder ist.



Am Nachmittag ist ein kultureller Abend vorgesehen. Vor dem Bürgermeisteramt ist ein großes Zelt als Sonnenschutz aufgebaut. Der Bürgermeister hat alles was Rang und Namen hat dazu eingeladen: König Attchiba2, den Gemeinderat und viele Gruppen, die die Veranstaltung mit Tänzen und Musik untermalen. Zuerst werden die Ehrungen durchgeführt: Bürgermeister Atta erhält die Ehrenurkunde der Stadt Sulzbach, ein Geschenk der Stadt Sankt Ingbert und schließlich die Ehrenurkunde des Vereins „Sulzbach hilft Benin“. Dann kommt der Höhepunkt: die Scheckübergabe. Es werden Schecks für die Schule in Modogui (finanziert mit Hilfe der GLOBUS-Stiftung), einem Kindergarten in Patargo und einem weiteren in Aledjo, der im kommenden Jahr gebaut wird (finanziert durch die Schmelzerwaldschule in Zusammenarbeit mit dem Solilauf und „Sulzbach hilft Benin“). 
Nun stehen die Zeichen auf Abschied am kommenden Tag reisen wir zurück nach Cotonou.



Freitag, 30. November 2012

Netzwerkpflege

Heute fahren nach Natitingou im Norden. Von Bassila nach Natitingou sind es mehr als 160 km. Dort wollen wir die Beziehung zwischen Bassila und Sulzbach unterstreichen. Leider ist der Präfekt der Departments Atacora und Donga im Urlaub. Wir werden von seinem Stellvertreter empfangen. Er macht einen gut vorbereiteten Eindruck. Der Bürgermeister Atta, die Delegation von „Sulzbach hilft Benin“ und der Stellvertreter tauschen ihre Ideen aus und unterstreichen die Städtepartnerschaft zwischen Bassila und Sulzbach.



Das Mittagessen nehmen  wir in einer sehr schönen Tourismusanlage in Tanéka zu uns. Anschließend besuchen wir den Bürgermeister von Djougou, um mit ihm über die Städtepartnerschaft von Djougou mit einer französischen Stadt zu sprechen. Uns fällt gleich ein deutsches Nummernschild in seinem Büro auf. Auf einer Reise im September 2012 hat das Rathaus in Karlsruhe besucht, wo er dieses Nummernschild mit den eingestanzten Daten mitgebracht hat.

Donnerstag, 29. November 2012

Großer Bahnhof in Partago


Auf dem Weg nach Partago kommen wir am Kindergarten vorbei, wo Amidou Attas Frau arbeitet vorbei. Natürlich müssen wir dort anhalten und Hallo sagen. Auf der Weiterfahrt nach Partago hören wir plötzlich ein unbekanntes Geräusch am Auto. Wir halten an und sehen das Malheur: Reifenpanne. Wir sind mitten auf einer Piste, weit und breit kein Schatten zu sehen. Der Wagen vor uns (wir halten ca. 400m Abstand wegen des Staubes) hat bemerkt, dass wir ihm nicht mehr folgen. In wenigen Minuten ist er da und hilft die Panne zu beheben. Dadurch kommen wir 40 Minuten zu spät zur Zeremonie für die Grundsteinlegung. Kein Problem, denn das versammelte Dorf „vertreibt“ sich die Zeit mit Musik und Tanz.

Jeder hat wie immer eine Rede vorbereitet. Der Bürgermeister bittet alle ihre Reden nicht allzu sehr ausschweifen zu lassen. Nach zwei, drei Reden schafft man das auch. Die Reden werden immer wieder durch Tänze und Gesang aufgelockert. Nun ist die Delegation aus Sulzbach an der Reihe. Kurzfristig springt Peter unser „Président“ von seiner Rede ab und wirft mich ins kalte Wasser, dass ich das übernehmen soll. Ich hoffe, ich habe nicht allzu viel dummes Zeug geredet. Aber nach der Übersetzung von Französisch nach Nago klatschen die Anwesenden – bestimmt nur aus Höflichkeit. Ein Vergleich aus der Rede des Schulkoordinators (bei uns vergleichbar mit dem Schulrat) gefällt mir sehr gut: Er sagt, dass der Bau des Kindergartens ein wichtiger Schritt im Bildungswesen des Dorfes ist, vielleicht kommt in 40 oder 50 Jahren der Präsident von Benin aus Partago. Die Grundsteinlegung selbst ist ein paar hundert Meter entfernt vom Dorfplatz, so dass nicht die ganze Dorfgemeinschaft dabei ist. Volker gibt mir das übliche Gläschen Salz aus Sulzbach. Ich darf es unter den Grundstein einlegen. Wieder ist es so, dass ganze viele Personen den Grundstein mit einzementieren. Anschließend schauen wir uns noch den Ort an, an dem der Lehrer derzeit die Kinder betreut. Es ist eine alte Krankstation, wo sich schon die Termiten am Gebälk ans Werk gemacht haben. Der Lehrer erzählt, dass immer noch Frauen hier zur Entbindung herkommen. Bekommt eine Frau ihr Baby, müssen die Kinder raus. Ist das Baby geboren, dürfen sie wieder in den Raum. Da hat sich die Anstrengung beim Solilauf gelohnt. Der Kindergarten wird vom Erlös des Solilaufes in Zusammenarbeit mit der Schmelzerwaldschule und „Sulzbach hilft Benin“ finanziert.


Zum Mittagessen sind wir in der Residenz Difezi eingeladen. Zum ersten Mal in Afrika habe ich den Eindruck in einem Film über Afrika zu sein. Das Haus liegt auf einem Hügel und ist sehr schön angelegt. Im Garten laufen frei Gazellen herum. In einem Gehege nebenan gibt es ein Straußenpärchen. Vor allem der Blick von hier ist es, der in mir den Eindruck entstehen lässt. Es ist wirklich so wie in den Reportagen über Afrika und noch viel schöner.

Am Nachmittag besuchen wir die erste Grundschule, die „Sulzbach hilf Benin“ gebaut hat, in Nagayilé. Auf den Tag genau vor fünf Jahren am 29.11.2007 wurde der Grundstein dafür gelegt. Die Schule ist schön mit Pflanzen vorm Eingang angelegt. Peters Patenkind wohnt direkt gegenüber der Schule. Wir gehen kurz auf die andere Straßenseite, leider ist er nicht da, da er um die Uhrzeit noch die Schulbank am Gymnasium drücken muss. Auf nach Kodowari zum Kindergarten, der im letzten Jahr von „Sulzbach hilf Benin“ in Zusammenarbeit mit der Schmelzerwaldschule gebaut wurde. Es sind neue Spielgeräte wie Schaukel und Rutsche vorhanden. Als Gastgeschenke bekommen wir Jam und zwei Hühner – das sind die Zutaten des Nationalgerichtes „Yam Pillé“.





Mittwoch, 28. November 2012

Großer Bahnhof in Modogui

Für den Morgen ist die Grundsteinlegung der Grundschule in Modogui, die größtenteils durch die Handelskette Globus im Saarland finanziert wird, geplant. Beim Eintreffen an der jetzigen Schule „in traditioneller Bauweise“ erwarten uns die Schüler und heißen uns mit einem Lied und Tanz herzlich willkommen. Fantastisch wie die Schüler den Gesang und den Tanz aufführen – ich denke schon die wollen gar nicht mehr aufhören uns willkommen zu heißen. Es ist ihnen gelungen uns gleich in ihrer Mitte wohl zu fühlen.
Die Notwendigkeit ist auffallend: kleine dunkle Lehmhütten ohne festen Boden mit Stroh gedeckt. Während eines kleinen Rundganges durch die Klassenräume versammelt sich das ganze Dorf auf dem Platz vor der Schule. Das komplette Dorf ist da, angefangen vom Gründer des Dorfes, der abgesandte des Königs, dem Schulleiter und allen die in dem Dorf leben und auch allen Kindern, die hier zur Schule gehen. Der Pressesprecher des Rathauses von Bassila, Monsieur Nabiou, spricht in der Stammessprache Nago zu den Versammelten, um das Programm zu erläutern. Nacheinander sprechen alle Honoratioren, was entweder von Nago ins Französische oder umgekehrt übersetzt wird. Der Bürgermeister Atta bringt ein gutes Beispiel von der Sozialarbeiterin des Rathauses, Madame Fousséna Koudoro, die aus diesem Dorf stammt, aber hier noch nicht in die Schule gehen konnte, und unterstreicht somit, dass Bildung wichtig für den einzelnen Menschen selbst ist, aber auch für das Dorf und die Gemeinschaft, da die Sozialarbeiterin auch wieder Gutes in die Dörfer bringt. Zwischen den Ansprachen werden Tänze aufgeführt, die zum Mitmachen anregen.
Nach den Reden gehen alle mit zur Grundsteinlegung. Wir Deutsche vergraben ein kleines Behältnis mit Salz aus Sulzbach unter den Grundstein. Der Bürgermeister fordert viele wichtige Personen auf den Grundstein ein zu zementieren, auch zwei Schulkinder tun das, die danach in diese Schule gehen. Besiegelt wird dies noch mit Daumenabdrücken.



Am Nachmittag besuchen wir den Kindergarten in Kikélé, der direkt neben der Schule steht. Wieder großer Bahnhof mit Empfang, Reden und Tanz. Da Mittwoch ist, ist der Kindergarten am Nachmittag geschlossen. Dennoch sind alle Kinder, auch von der Schule, da. Denn es gibt vor dem Kindergarten eine Schaukel und eine Rutsche, die von den Kindern auch gern außerhalb der Schulzeit genutzt wird. Damit ist zu erkennen, dass das Engagement des Kindergartens „Villa Regenbogen“in Quierschied, der diese Spielgeräte ermöglicht hat, guten Erfolg gebracht hat.


Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Stopp an den Gesundheitszentren von Manigri, Ikani und Oké. Dort treffen wir uns mit Gesundheitskoordinator von Bassila, Dr. Idrissou Ibrahima. In Gesundheitszentren arbeiten keine Ärzte, sondern nur Krankenschwestern und Hebammen. Leider ist die Stimmung hier etwas getrübt, da die zuständige Krankenschwester von Ikani kurz vorher verstorben ist. Wir können uns von der Wichtigkeit dieser Gesundheitszentren überzeugen. Der Koordinator stellt die Verbindung zwischen dem Krankenhaus und den einzelnen Gesundheitszentren her. Diese Zusammenarbeit ist nicht unerheblich, da in den Gesundheitszentren immer nur eine Krankschwester arbeitet.

Dienstag, 27. November 2012

Königlicher Tag in Bassila

Unser erster Tag in Bassila beginnt (muss beginnen) mit dem Besuch „Sa Majesté Atchiba 2 – Roi de Bassila“. Wir besuchen den König in seinem Thronsaal. Wir werden von König Atchiba 2 herzlich begrüßt. Er sagt, dass er die Delegation aus Sulzbach jeden Tag in sein Gebet einschließt und um Frieden für sie zu beten. Das Treffen wird in drei Sprachen übersetzt. Der König redet Anii (Hauptstammessprache in Bassila), der Bürgermeister Ata französisch und wir deutsch (außer Elfriede „Le Maman“). Über die Geschenkübergabe eines Bildbandes aus Sankt Ingbert mit einer persönlichen Widmung von Oberbürgermeister Wagner und dem Kalender von „Sulzbach hilf Benin“ voll mit Bildern seines Volkes freut sich der König außerordentlich.



Besuch des Schulbauprojektes aus 2012 welches in Zusammenarbeit mit der ERS Sulzbach durchgeführt worden ist: L’École Primaire Publique „Camp Pionner“ in Bassila. Die Schule mit drei Klassenzimmern wurde im Juni 2012 fertiggestellt. In den drei Klassen werden durchschnittlich mehr als 70 Kinder unterrichtet. Die restlichen drei Klassen werden neben dem Neubau in einem Gebäude in der traditionellen Bauweise unterrichtet. Wir können uns in allen Klassen von der hervorragenden Arbeit der Lehrer überzeugen. In der alten Behelfsschule konnten 200 Schüler lernen, jetzt werden über 400 Schüler unterrichtet.



Zum Déjeuner sind wir beim Ehepaar Zaske eingeladen. Beide sind Sprachwissenschaftler. Sie haben für die Sprache Anii eine Schrift entwickelt, um den Menschen hier ihr eigene Sprache zu erhalten. Sie haben ca. 20 Lesemauern errichtet, an der die Wandzeitung „Guggu“ veröffentlicht wird. Des Weiteren wird sie noch vielen weiteren öffentlichen Gebäuden angebracht. An einigen der Lesemauern gibt sog. Vorleser, die von Zaskes ausgebildet wurden, die den Einheimischen beim Lesen ihrer eigenen Sprache helfen. Bisher wurde Anii nur gesprochen, aber französisch geschrieben und gelesen. Das Team besteht aus ungefähr 10 jungen Mitarbeitern, die über drei Jahre ausgebildet wurden, die Zeitung Guggu zu erstellen. Das Team veröffentlicht alle zwei Monate den „Brief aus Bassila“ im Sulzer.


Am Nachmittag besuchen wir das Krankenhaus in Bassila, wo im letzten Jahr viele medizinische Geräte und Materialien übergeben wurden, die von verschiedenen Firmen und Einrichtungen im Saarland in einem Container nach Bassila gebracht worden waren. Der kaufmännische Direktor des Krankenhauses führt uns durch die Stationen und zeigt uns, wo die Hilfen aus Deutschland genutzt werden. In einer kleinen Synthese berichtet er der Delegation im Detail über alles.


Als eine Delegation aus Bassila im Sommer Sulzbach besucht hatte, hat man die Gelegenheit genutzt den Saarländischen Rundfunk zu besuchen. Dies hat man jetzt wiederum zum Anlass genommen den lokalen öffentlichen Rundfunksender in Bassila zu besuchen. Der Sender hat eine Reichweite von 50 km. Er verbreitet die Neuigkeiten aus Bassila und Umgebung. Auch in Togo wird er gerne gehört. Der Sender wurde in einer Kooperation von Benin und der Schweiz aufgebaut. Um die Stimmen und Interessen der Hörer aufzufangen werden Reporter in die ganze Umgebung von Bassila geschickt. Peter macht einen treffenden Vergleich: Bei uns in Deutschland werden die lokalen Nachrichten über die lokale Presse verbreitet. Die großen Rundfunkanstalten denken schon global. Jetzt entstehen in Deutschland kleinere Rundfunksender, die auch eine lokale Ausrichtung haben. Damit ist Bassila am Puls der Zeit.

Montag, 26. November 2012

Weiterreise nach Bassila

Da die Route über Abomey schlecht ist, nehmen wir die südwestliche Route über Porto Novo. Auf Anraten des deutschen Botschafters wollen wir noch das Ethnologische Museum in Porto Novo besuchen. Deswegen ist frühes Aufstehen angesagt. Wie immer pünktlich nach Frühstück und Checkout holen uns unsere Reisebegleiter um 9.00 am Hotel ab. Peter will noch ein kleines Hotel eines Beniners, der in Freiburg arbeitet, auf dem Weg nach Porto Novo besuchen. Da dieser Mangos aus Burkina Faso nach Deutschland exportiert und dieses wieder in den Bau von Schulen investiert, hat er auch standesgemäß einen Mangobaum in seinem idyllischen Innenhof.

Im ethnologischen Museum ist fotografieren nicht erlaubt. Beeindruckend werden dort die verschiedenen Ethnien Benins vorgestellt, von der Geburt über das Leben zum Tod. Vor Allem die Masken sind sehr beindruckend. Eines nehme mit: Setze nie eine Maske ohne Erlaubnis eines Heilers auf, sonst lebst du nicht mehr lange!

Die Straße ist größtenteils sehr gut zu befahren. Für mich gibt es einiges, was man sich in Deutschland nie vorstellen könnte. Die Straße würde man bei uns als Bundesstraße einordnen. An einigen Stellen hat die Bevölkerung beschlossen, da es dort viele Unfälle gab, dass der Verkehr langsamer fahren soll. Dazu werden große Baumstämme auf die Straße gelegt, so dass die Auto- und LKW-Fahrer gezwungen sind in Schlangenlinien zu fahren – und jeder akzeptiert das. Die Kinder laufen am unbefestigten Straßenrand von der Schule nach Hause, und die Autos fahren oft mit fast 100 km/h daran vorbei. Da versteht man, dass man zu solchen Mitteln greift, um den Verkehr zu beruhigen. Mashoud muss unterwegs noch tanken und hält an einer der unzähligen kleinen Tankstellen an. Schnell ist ein Preis ausgehandelt und schon wird getankt.

Pünktlich um 18.00 Uhr treffen wir im Bassila ein. Schon beim Überschreiten der Gemeindegrenze werde ich im Auto mit „Bienvenu à Bassila“ begrüßt. Bei uns stehen an der Autobahn langweilige Hinweisschilder, die auf den Ein—und Austritt eines Bundeslandes hinweisen. Die persönliche Art und Weise gefällt mir besser. In Bassila werden von Bürgermeister Amidou Atta herzlich begrüßt. Bei einer Erfrischung wird auch schon das Programm die Woche in Bassila „harmonisiert“. Da wird gleich mal das Frühstück um eine Stunde nach vorne verlegt, um den Tag noch besser ausnutzen zu können. Für mich als Außenstehender hört sich das nach richtig viel Arbeit an, aber an den Augen von Bürgermeister Amidou kann man ablesen, dass er sich darauf freut.